Rosa canina
Hunds-Rose
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Die Hundsrose, eine echte Pionierin, eine dornenbewährte Kriegerin, hat aus eigenem Entschluss an mehreren Plätzen im Arboretum zusammen mit Brombeeren und Holunder Platz genommen. Diese beeindruckenden Gemeinschaften von „Einheimischen“ wurden vor allem am unteren Rand des Koniferenparks in ihrer wilden Schönheit stehen gelassen.
Steckbrief
Die Verbreitung reicht über ganz Europa und den Nordwesten Afrikas (mit Ausnahme des äußersten Nordens und Islands), vom Tiefland bis in mittlere Höhenlagen und höher bis zu 1.600 Metern. Dementsprechend existieren auch unzählige, standortbedingte Varianten. Am passenden Ort kann eine ungestört wachsende Rosa canina mehrere hundert Jahre alt werden, wie zum Beispiel der sogenannte „tausendjährige Rosenstock“ am Hildesheimer Dom (700 Jahre alt).
Bevorzugt mäßig trockene bis frische, basenreiche bis mäßig saure, humose und tiefgründige Böden. Sie wächst aber auch auf steinigen Lehm- und Sandböden, sowie auf Auböden. Als Pioniergehölz ist sie extrem winterhart.
Mit 2 bis 3 Metern Höhe und bis zu 3 Metern Breite mit weit bogig überhängenden Trieben gehört die schnellwachsende Heckenrose zu den mittelgroßen Exemplaren der Rosengewächse. In Waldrandlagen kann sie als Spreitzklimmer (nähere Erklrung siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Spreizklimmer) auch bis 5 Meter hoch in Bäume klettern.
wenn Platz geboten wird entstehen hoch aufragende und breit ausladende Büsche mit langen, nach unten gebogenen Rosentrieben.
dicht bedeckt von spitzen nach unten gekrümmten Stacheln (Die sogenannten Dornen der Rose sind botanisch und vom Wachstum her Stacheln. Berberitzen haben z.B. Dornen, die wir aber umgekehrt oft als Stacheln bezeichnen).
leider nur kurzlebige, hübsche, rosa Blüten mit weißer Mitte und goldgelben Staubgefäßen. Zart duftend, ca. 4 cm Durchmesse und typisch für Wildrosen: fünfstrahlig und radiär-symmetrisch angeordnet. Die einfachen Blüten haben nur Pollen, keinen Nektar und die Rose blüht nur einmal im Jahr zwischen Mai und Juni. Bestäubung durch alle Insekten (außer Schmetterlinge) und durch Selbstbestäubung.
leuchtend rote, essbare Sammel-Nussfrüchte umgeben von einer fleischigen Hülle, die Hagebutten, wobei sich Form, Farbe und Größe der Früchte von Strauch zu Strauch unterscheiden können. Reifezeit erst spät im Oktober und November und zumeist bis zum Frühling am Strauch, wodurch sie eine wertvolle Winternahrung für Vögel sind.
Die Kerne der Hagebutte waren früher ein wirksames Wurmmittel. Einige „Spaßvögel“ benutzten diese Kerne und die daran hängenden Haare auch als Juckpulver, um ihre Mitmenschen zu ärgern.
Aus dem Holz wurde Asche gewonnen mit welcher man heilende Waschungen vornahm. Außerdem verwendeten Imker Stäbe aus Rosenholz zur Fixierung der Waben in der sogenannten Korbimkerei.
Geschichte und Bedeutung
Erdgeschichtlich gesehen ist die Gattung Rosa ein Methusalem, sie wurde in über 60 Millionen Jahre alten Versteinerungen gefunden.
Die Hunds-Rose wird als Pioniergehölz für Misch- und Schutzpflanzungen, als Bodenfestiger an Hängen, Böschungen und Halden und zur Wiederbegrünung von Lehm- und Sandgruben verwendet. Für Rosenschulen ist sie die wichtigste Rosenunterlage zur Veredelung von Rosen-Sorten.
Mit der Rückbesinnung auf ökologische Nachhaltigkeit in der Gartengestaltung kamen Wildobst-Mischhecken in Mode. Als wertvolles Bienen- und Vogelnährgehölz wird Rosa canina dabei gerne verwendet. Früher pflanzte man sie als Schutzhecke um Gärten, sie hält mit ihren vielen Stacheln das Wild verlässlich von nächtlichen „Raubzügen“ ab.
Aus der Baumapotheke
Die Heckenrose begleitet den Menschen Europas schon seit der Steinzeit als wichtiger Energie und Vitaminspender in einem Klima mit langen kalten und lichtarmen Wintern. Die Hagebutten beinhalten Vitamin C, sie werden vielfältig verwendet, so für Tees und für die Herstellung des Hagebuttenweins und Hagebuttenöls. Weiters enthalten sie Vitamin A, B und Farbstoffe (Carotinoide). Der hohe Zucker-und Pektingehalt eignet sich besonders zur Herstellung von Marmeladen.
Abgesehen von der immunstärkenden Wirkung findet man in der Volksmedizin über die Jahrhunderte hinweg eine wahre Fülle von Rezepten und Anwendungen. Man lese nach bei Hildegard von Bingen, Paracelsus oder Maria von Treben, um nur einige Beispiele zu nennen.
Schon gewusst?
Die Namensgebung geht auf zwei mögliche Erklärungen zurück. Variante 1: Plinius der Ältere, ein kundiger römischer Medizinschriftsteller (23-79 n.Ch.), beschreibt die Heckenrose als wichtigstes Mittel beim Biss von tollwütigen Hunden. Daher der Name. Variante 2: Die Hunds-Rose (Rosa canina ), auch Hagrose oder Heckenrose genannt, ist die mit Abstand häufigste wild wachsende Art der Gattung Rosen in Mitteleuropa. Ihr Trivialname „Hundsrose“ hat nichts mit Hunden zu tun, sondern bedeutet abwertend eine „Hunds-Rose“, eine „gewöhnliche“ oder „gemeine Rose“ ohne besonderen Wert, da sie so verbreitet ist und man sie überall findet. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hunds-Rose
Weiterführende Links
Grundinformationen zu Wildrosen siehe folgende Links
https://de.wikipedia.org/wiki/Wildrosen
https://de.wikipedia.org/wiki/Rosen#Systematik_und_Verbreitung
Der sogenannte Tausendjährige Rosenstock von Hildesheim
https://de.wikipedia.org/wiki/Tausendj%C3%A4hriger_Rosenstock