Pinus wallichiana
Tränen-Kiefer oder Himalaya-Kiefer
Familie: Kieferngewächse (Pinaceae)
Ein betagter, aber man sieht es ihm nicht an, Ginkgo aus seiner Heimat in China, eine Kobushi-Magnolie aus Japan und ein Magnolien-Verwandter, der Tulpenbaum, eine Aukube aus Japan, Korea und Taiwan und da hatte in deren Mitte die Tränen-Kiefer aus den Regionen und Ländern des Himalaya noch gefehlt beim Teehaus. Aber eigentlich steht ihre große, alte Kiefern-Schwester, die Wald-Kiefer, gleich rechts neben ihr, deren Heimat seit urdenklichen Zeiten Europa bis Nordasien ist.
Steckbrief
Die Tränen-Kiefer hat ihren Ursprung im Himalaya. Dort besiedelt sie die Hochlagen bis 2500 Meter. Sie kommt von Nepal bis Afghanistan im gesamten Himalayagebiet vor, auch in den niederen Lagen.
Wichtig sind vor allem vollsonnige, warme und einigermaßen windgeschützte Standorte. Pinus wallichiana wächst auf fast allen Böden, wenn der Boden nicht zu kalkhaltig ist. Je durchlässiger und lockerer der Boden ist, desto besser.
Die Tränen-Kiefer erreicht in ihrem ursprünglichen Vorkommen Wuchshöhen von bis zu 50 Meter, in Europa jedoch bis zu 35 Meter.
Als junger Baum eine offene Krone, wird diese später breit und starkastig. Im Alter ist die Krone anfällig für Schneebruch, auch das Absterben des Wipfels ist nicht selten.
Orange-braun bis grau-braun und glatt.
Die Nadeln sitzen zu fünft an Kurztrieben und haben eine bläulich-graue Färbung (außen grün, innen blauweiß). Sie sind weich-schlaff, sehr dünn, meist abwärts hängend und werden 18 bis 20 Zentimeter lang. Gerade diese langen, hängenden und bläulichen Nadeln unterscheiden sich von den ebenfalls sehr dünnen und in 5er-Büscheln wachsenden Nadeln der Weymouth-Kiefer.
Die Tränen-Kiefer ist monözisch, bedeutet, dass am selben Baum männliche und weibliche Blüten auftreten. Die männlichen Blüten entstehen an den niederen Ästen und die weiblichen in Gruppen von 1 bis 6 Stück und aufrecht höher in der Baumkrone. Blütezeit Mai bis Juni.
Die bananenförmigen Zapfen, in Gruppen mit 1-6 Stück, werden 20 bis 36 cm lang. Im unreifen Zustand sind sie noch dunkel-blaugrau und mit klarem oder weißem Harz überzogen. Reif sind sie dunkelbraun und weiß harzig. Die Samen sind 5-6mm lang, mit Flügel bis 35mm lang, die Reifezeit ist August bis Oktober des zweiten Jahres. Das Abtropfen des Harzes hat der Kiefer ihren Namen „Tränen-Kiefer“ gegeben. Die Zapfen verleiten zum Anfassen und Riechen, da das Harz einen besonders aromatischen Duft verströmt, wobei sich das Harz dann nur sehr schwer von den Händen entfernen lässt.
Wegen ihres sehr raschen Wuchses in der Jugend (es kann je nach Standort mit bis zu 70 cm Längenwachstum pro Jahr gerechnet werden) wurde die Tränen-Kiefer auch in Deutschland im forstlichen Versuchsanbau gepflanzt. Das Holz dieser Kiefer ist leicht zu bearbeiten und wird im asiatischen Raum besonders gerne für den Hausbau verwendet.
Geschichte und Bedeutung
Aufgrund ihres eleganten Aussehens und der lockeren offenen Krone wurde sie in Europa als Zier- und Parkbaum eingeführt, überlebt kalte Winter jedoch nur an geschützten Standorten. Die großen Zapfen der Tränen-Kiefer werden gerne als Dekoration verwendet, häufig von Floristen.
Schon gewusst?
Erschrecken Sie bitte nicht, wenn die Nadeln an den Trieben bis auf die Spitzen mit der Zeit braun werden. Dies ist vollkommen normal. Nur die äußersten Triebe sind benadelt, der Rest des Triebes ist innen kahl.
Die Tränen-Kiefer wurde bis 1979 auch Bhutan-Kiefer genannt und zwar deshalb, weil der Dänische Botaniker Nathaniel Wallich, eigentlich Nathan ben Wolff, https://de.wikipedia.org/wiki/Nathaniel_Wallich in den Jahren des 18. Jahrhunderts in Bhutan gearbeitet hat und der Name Pinus wallichiana von ihm stammt.
Erst 1980 wurde Pinus bhutanica erstbeschrieben und von Pinus wallichiana unterschieden.