Picea orientalis aureospicata
Goldspitzen-Kaukasus-Fichte
Familie: Kieferngewächse (Pinaceae)
Auf der Lichtung hinter der mehrstämmigen Schwarzkiefer im Koniferenpark wurde 2018 eine Sorte der Kaukasusfichte „Picea orientalis aurospicata“ gepflanzt. Sie zeichnet sich durch einen goldgelben Austrieb im Frühjahr und schöne rote Zapfen im Herbst aus. So gehört sie zur Gruppe von besonderen Pflanzen in Gemeinschaft mit ihren „Nachbarn“ Araukarie und Riesenmammutbaum auf der großen Wiese.
Steckbrief
Die Kaukasus-Fichte ist im nördlichen Kleinasien, vor allem im Pontischen Gebirge du im Kaukasus, heimisch. Dort bildet sie bis in eine Höhe von 2000 Metern dichte Wälder. In Gärten und Parkanlagen gemäßigter Breiten Europas wurde sie als Ziergehölz erst 1840 gepflanzt.
Sonnig bis halbschattig, durchlässiger, nahrhafter, humoser Gartenboden, frisch und feucht.
In der natürlichen Heimat erreicht sie Höhen bis zu 60 m, die Sorte „Picea orientalis aurospicata“ bleibt aber kleiner und erreicht 6 Meter nach etwa 10 Jahren.
Langsam wachsender, schlanker Baum mit unregelmäßigem Wuchs, kegelförmig, dichtbuschig und gut verzweigt.
Rinde der Zweige ist erst weißlich, später hellbraun bis orange-braun und behaart. Borke braun, wenige Risse, neigt dazu, sich in Schuppen abzulösen.
Die Zweige wachsen bogig aufrecht oder herabhängend, regelmäßig und dicht bedeckt von den typischen, kurzen, nicht stechenden Nadeln.
Sie sind ein wichtiges Erkennungsmerkmal. Die vierkantigen, nur 6-8 mm langen, vorne abgerundeten und dunkelgrün glänzenden Nadeln sind die kürzesten aller Fichten-Arten. Der Austrieb an den Zweigspitzen der Goldspitzen-Kaukasus-Fichte ist, wie der Name sagt, goldgelb.
Die Kaukasus-Fichte ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch), die Fruchtreife setzt aber erst zwischen 10 und 20 Jahren ein. Weibliche Zapfen wachsen bei jüngeren Bäumen fast ausschließlich am Wipfel, bei alten Bäumen in der ganzen Baumkrone verteilt. Hängende, reife Zapfen sind etwa 7 cm groß, zylinderförmig, gekrümmt, spitz, braun und harzig. Die Samen sind geflügelt. Männliche Zapfen sind zuerst dunkelrot bis purpurfarbig, beim Stäuben (unscheinbare, purpurviolette Blüten im Mai) dann gelb und sitzen an den Enden kleiner Zweige.
Gesamtinformation siehe Blüten
Das sehr harzreiche Holz diente früher wie die Kienspäne unserer Kiefern zur Beleuchtung. Das an den Zweig-Spitzen austretende Harz, welches zu kleinen Kugeln erhärtet, nennt man Sapindus-Tränen.
Geschichte und Bedeutung
1763 von Carl von Linne und 1847 von Heinrich Friedrich Link erstmals beschrieben und veröffentlicht. Ab 1770 in England bekannt, später erst in Mitteleuropa als Parkgehölz verwendet.
Es gibt Versuche, sie zur Wiederaufforstung emissionsbelasteter Böden zum Einsatz zu bringen. Auch in Hinsicht zunehmender Trockenheit und Hitze durch den Klimawandel könnte sich die Kaukasusfichte als interessanter Forstbaum erweisen.
Schon gewusst?
Hochwertige Fotosammlung und Beschreibungen der Pflanzenteile
https://www.baumkunde.de/Picea_orientalis/
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