Lonicera caerulea var. kamtschatica
Kamtschatka-Heckenkirsche, Maibeere oder Lenzbeere
Familie: Geißblattgewächse (Caprifoliaceae)
Die blaue Kamtschatkabeere wächst zusammen mit der europäischen Felsenbirne und der amerikanischen Aronia am Eingang zum Wildobstgarten. Vor dem Genuss von all den neuen Wildobstsorten, sollte man sich mit den Pflanzen und ihren Eigenheiten gut vertraut machen.
Steckbrief
Die Maibeere, Lonicera caerulea var. kamtschatica, ist eine Unterart der auch bei uns heimischen Blauen Heckenkirsche, Lonicera caerulea. Sie kommt vorwiegend in Sibirien, auf Kamtschatka und auf den Kurilen vor. Dort findet man sie in Bergwäldern und in alpinen Gebieten. Sie ist frosthart, sogar die Blüten, die sich schon im März öffnen, trotzen Spätfrösten und sie gedeiht in winterkalten und sommerkühlen Klimaten an sonnigen bis lichtschattigen Standorten
Sie bevorzugt frische bis feuchte, saure bis neutrale, sandig-humose, kiesige oder felsige, flachgründige Böden.
Siehe Wuchsform
Die Maibeere wächst als reich verzweigter, sommergrüner Strauch und erreicht Wuchshöhen von 1 bis 2, selten auch bis 2,5 Metern.
siehe Zweige
Die Rinde junger Zweige ist grün und verfärbt sich im Sommer rotbraun. Sie sind mit abwärts gerichteten Haaren bedeckt.
Die kurz gestielten, röhrig-glockigen, gelblichen bis grünlich-gelben Blüten von 1-1,6 cm Länge stehen paarweise in den Blattachseln und die Staubblätter ragen aus der Blütenkrone hervor. Für eine verbesserte Befruchtung ist es ratsam, mehrere Pflanzen aus verschiedenen Sorten zu wählen.
Die eßbaren und wohlschmeckenden Früchte sind, wenn reif, dunkelblau und hellblau bereift, von 1-3 cm unregelmäßig walzenförmig bis oval-birnenförmig. Reifezeit ist Mai und Juni.
Geschichte und Bedeutung
Die Mai-oder Lenzbeere eignet sich ihrer hübschen Blüten und Beeren wegen auch als Zierstrauch. In letzter Zeit weckten einige neue Sorten mit reichem und wohlschmeckendem Fruchtertrag reges Interesse bei Wildobstfreunden.
Schon gewusst?
In Rußland wird aus Lonicera kamschatika „Warenje“ hergestellt, eine traditionelle Art vom dickem Kompott, das dann vorzugsweise in den Tee gerührt wird.