Hippophae rhamnoides
Sanddorn
Familie: Ölweidengewächse
Die Bank unter der ersten großen Mostbirne markiert den Übergang vom Koniferenpark zum Wildobstgarten. Hier wurden 2016 ein männlicher und ein weiblicher Sanddornstrauch gepflanzt. Wir hoffen auf reichen Fruchtbehang im Herbst.
Steckbrief
Nepal, nach eiszeitlichen Verschiebungen in ganz Europa und Asien, Nord-und Ostseeküste, alpines Schwemmland.
Sonnige Lagen von der Ebene bis zu 1800 Meter in den Alpen und 5000 Meter in Asien, gerne auf trockenen Böden, wie Kies und Sand, entlang von Flussläufen, Dämmen und Meeresstränden, da salzverträglich.
1-6 m
Der Sanddorn ist zweihäusig und wächst als sparriger, stark bedornter, sommergrüner Großstrauch. Wurzel stark ausläufertreibend 1,5 – 3 m in die Tiefe und bis zu 12 m in waagrechter, bzw. schräger Richtung nach allen Seiten, hangfestigend.
jung silbergrau, im Alter bräunlich.
Verdornte Kurztriebe mit kleinen, anliegenden Schuppen (Schülfern), bronzefarben bis silbergrau.
weibliche klein, gelblich, eingeschlechtig, ab März sichtbar, an der Basis vorjähriger Triebe. Blütezeit März bis Mai vor Laubaustrieb. Männliche in kugeligem Blütenstand. Windbestäubung.
Geschichte und Bedeutung
Die ursprüngliche Heimat des Sanddorns befindet sich in Nepal. Eiszeitliche Verschiebungen führten dann zur weiteren Verbreitung. Der Gemeine Sanddorn wird dem eurasischen Florenelement zugeordnet. Sein Verbreitungsschwerpunkt liegt in Ost- und Westasien und umfasst sowohl Sibirien als auch die Volksrepublik China. Pollenfunde aus dem Hoch- und Spätglazial, der Weichsel-Kaltzeit, weisen den Sanddorn als eine in Europa heimische Art aus. Das europäische Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Mitteleuropa von den Pyrenäen über die Alpen und das Alpenvorland bis zum Kaukasus. Es umfasst das nordwestliche Europa und findet dort seine nördliche Grenze in Norwegen.
Besonders an der deutschen Ostseeküste wird er Wert des Sanddorn hochgeschätzt, einerseits wegen seiner festigenden Kraft an Dünen und Dämmen, quasi als natürlicher Küstenschutz, und andererseits als wichtigster Vitamin C-Spender in dieser ansonsten eher obstarmen, kalten Klimaregion.
Aus der Baumapotheke
Volksheilkundlich werden die frischen reifen Sanddornfrüchte und das Sanddornkernöl genutzt. Sanddornfrüchte wendet man in Form von Säften und Extrakten an. Aufgrund ihres hohen Gehalts an Vitamin C verwendet man sie bei Anfälligkeit auf Erkältungskrankheiten, bei fieberhaften Infekten sowie in der Rekonvaleszenz.
Das fette Öl fördert die Wundheilung, diese Eigenschaft wird in Osteuropa schon lange zur Heilung von Strahlenschäden z. B. durch Röntgenstrahlen oder bei Sonnenbrand genutzt. Der versuchsweise Einsatz bei Neurodermitis war dagegen nicht überzeugend. In Mitteleuropa ist Sanddornkernöl neuerdings in zahlreichen Kosmetikprodukten enthalten.
Schon gewusst?
Sanddorn wird auch Weidendorn, Dünendorn, Audorn, Fasanenbeere, Haffdorn, Seedorn, Rote Schlehe und Sandbeere genannt.
Der botanische Gattungsname „Hippophae“ enthält die beiden griechischen Wörter „hippos“ (Pferd) und „phaes“ (leuchtend). Das bezog sich auf einen Strauch, der in der Antike als Augenheilmittel für Pferde verwendet worden war. Linne´ übernahm den Namen für den Sanddorn. Der Artname „rhamnoides“ geht auf das Wort „rhamnus“ zurück, was Dorn bedeutet und auf die Bedornung des Sanddorns Bezug nimmt.
https://www.hauenstein-rafz.ch/de/pflanzenwelt/pflanzenportrait/laubgehoelze/Sanddorn-Hippophae-rhamnoides.php
Ingenieurbiologisch zeichnet sich der Sanddorn durch Windbeständigkeit, Erträgnis salzhaltiger Böden und ein weitreichendes Wurzelsystem aus. Daher wird er gerne zur Bodenbefestigung sandiger Standorte wie Dünen, Fluss- und Küstengebiete eingesetzt.
Durch ihre lange Haftung der Früchte bis tief in den Winter stellen die Beeren besonders in der kalten Jahreszeit eine wertvolle Nahrungsquelle für verschiedene Vögel, wie zum Beispiel den Fasan dar.