Chamaecyparis lawsoniana
Lawsons Schein-Zypresse oder Oregon-Zeder
Familie: Zypressengewächse (Cupressaceae)
Gegenüber der Vogel-Kirsche am Ende des Wildobstgartens und nach den Garten-Heidelbeeren steht ein altes Exemplar der Lawsons Scheinzypresse. Aber nicht alleine, denn die Rückseite wird von einer engen Verwandten eingenommen, einer Chamaecyparis lawsoniana „Columnaris Glauca“, und so lange schon, dass ein großes, ganzes Zypressen-Wesen entstanden ist. Alt und schön und selten!
Steckbrief
Heimat ist Südwest-Oregon und Nordwest-Kalifornien von 0 bis fast 2000 m Seehöhe, daher ist sie winterhart bis ca. 15° C. In Europa ist sie mit unzähligen Zuchtformen eine Baumart der Parks, Gärten und Friedhöfe. Das Höchstalter liegt bei ca. 600 Jahren.
Sie besiedelt nicht nur nährstoffreiche und humose Waldböden, sondern auch trockene Böden und steinige Hänge. So setzt sich Chamaecyparis lawsoniana in den alpinen Regionen gegen Konkurrenten wie die Douglasie durch. Dieser Waldspezialist mag sonnige Standorte, kommt aber auch mit totalem Schatten sehr gut zurecht. Sie wächst dann nur sehr langsam, bis sich mehr Licht ergibt. Waldrand ist nicht optimal wegen austrocknender Winde und meist Frost mit mehr als -15°C.
Im Ursprungsgebiet bis 50 m, in Europa bis maximal 30 m. Damit ist die Lawsons Schein-Zypresse die größte Art der Gattung der Schein-Zypressen.
Krone schmal kegelförmig bis zylindrisch. Arttypisch sind die überhängenden Gipfeltriebe, die farnwedelartigen, in gleicher Ebene ausgerichteten Zweige und abwärts gerichtete Hauptäste.
Alte Bäume haben eine dunkel-rotbraune Rinde, die sich in Streifen ablöst. Sie kann in Bodennähe bis zu 25 Zentimeter dick werden.
Die Zweige riechen sehr aromatisch, wenn sie zerrieben werden.
Lawsons Scheinzypresse ist einhäusig, was bedeutet, dass sich sowohl die männlichen als auch die weiblichen Blütenzapfen an den Enden desselben Zweiges befinden. Männliche Zapfen sind karminrot und 2 × 3 mm groß, weibliche Blütenzapfen sind bläulich bis purpurfarben, kugelig und rund 5 mm groß. Bis zur Reife benötigen die kugeligen Zapfen 6 bis 7 Monate. Der kastanienbraune Same ist 2-5 mm groß, umgeben von einem unregelmäßig geformten Flügel. Chamaecyparis lawsoniana kommt bereits sehr früh zur Blüte und kann bereits ab 3 Jahren das erste Mal blühen und Samen bilden.
Die Lawsons Scheinzypresse bildet kleine, braune und kugelrunde Zapfen in großer Anzahl an den Trieb-Enden.
Das Holz ist leicht, faserig, ohne deutliche Jahresringe und ohne jegliche Harzkanäle. Allerdings ist es sehr stark duftend durch ein ätherisches Öl mit einer diuretischen Wirkung- bei der Holzverarbeitung wirkt auch der Duft! Von 1929 und vor allem nach dem 2.Weltkrieg wurden aus dem Holz Trennelemente in Batterien hergestellt, was die Widerstandsfähigkeit gegen Feuchtigkeit deutlich macht. Forstwirtschaftlich ist der Baum nur in Ländern mit ozeanischem Klima interessant.
Geschichte und Bedeutung
Chamaecyparis lawsoniana wurde 1854 von LAWSON Baumschulen (Edingburg) importiert und mittlerweile gibt es mehr als 200 Unterarten. Die bekannteste Sorte, die Muschel-Zypresse oder auch Hinoki-Scheinzypresse (Chamaecyparis optusa) wird in Japan wegen ihrer Widerstandfähigkeit gegenüber Witterungsverhältnissen, Fäulnis, Pilzen und Schadinsekten traditionell für Bauteile von Tempeln und Schreinen verwendet.