Cedrus libani subsp. atlantica
Atlas-Zeder
Familie: Kieferngewächse (Pinaceae)
Sie haben etwas Fremdes und „Stolzes“, die beiden hohen Atlas-Zedern im Bereich Zeitenbäume, wenn man die ebenso alten und hohen drei Nachbarn in deren Nähe, die Silber-Tanne, die Schwarz-Kiefer und die Nordmanns-Tanne betrachtet, die ganz „selbstverständlich“ in unser Gefühl und die Landschaft passen. Aber wer es weiß, kann beim Anblick der beiden Zedern an die Schnitzereien aus kostbarem Zedernholz in den Tempeln, den Moscheen und Palästen des phönizisch-ägyptischen Altertums denken.
Steckbrief
Sie wurde im Jahr 2013 in die Rote Liste gefährdeter Pflanzenarten aufgenommen. Von Natur aus wachsend auf trockenen, stark kalkhaltigen Abhängen des nordafrikanischen Atlas- und Rif-Gebirges, wobei kein Vorkommen im ariden Antiatlas-Gebirge bekannt ist. In Höhenlagen zwischen 1000 und 1800 Meter bildet sie Reinbestände oder ist vergesellschaftet mit der Numidischen Tanne oder verschiedenen Kiefernarten. Sie wird seit Mitte des 19. Jahrhunderts vorwiegend im milden Klima Südeuropas als Zierbaum angepflanzt, seit dem späten 20. Jahrhundert werden Atlas-Zedern auch für die forstliche Nutzung vor allem im französischen Luberon und auf Korsika eingesetzt. Die Atlas-Zeder gedeiht aber auch in den geschützten Lagen Mitteleuropas (Bodensee, Rheinland, Rügen). Die Atlas-Zeder wird als Blauform (Cedrus atlantica ‚Glauca‘), die als etwas winterhärter gilt, auch in klimatisch weniger begünstigten Lagen gepflanzt.
alle, möglichst gut durchlässig und nicht zu feucht, verträgt trockenen Boden und ist eine Licht liebende Sorte.
20 – 25 (in Ursprungsgebieten bis zu 40) m
Oft sehr individuell und je nach Bedingungen der Standorte, breit pyramidenförmig, halboffene Krone, malerisch wachsend, In der Jugend locker-kegelförmig mit aufrechten Gipfeltrieb. Im Alter unregelmäßige Krone, oft mehrstämmig. Äste unregelmäßig und steil aufwärts wachsend.
Die Borke ist bei jungen Bäumen grau und glatt, bei älteren Atlas-Zedern-Stämmen ist sie schuppig, etwas rissig und dunkel- bis schwarzgrau. Dunkle, schwarzgraue Rinde, schuppig, Zweige flaumig behaart, Der Stamm ist zunächst noch grau und glatt, wird jedoch bei alten Bäumen rauer. Später in kleinen Plättchen ablösend, wodurch die rotbraune Rinde zum Vorschein kommt.
Äste im fortgeschrittenen Alter horizontal abstehen.
Nadeln, hellgrün bis silberblau, 2 – 2,5 cm, wintergrünes Blatt, Die Nadeln stehen in Büscheln von 20 – 40 beieinander und werden 2 – 2,5 cm lang.
Die Nadeln der Atlas-Zeder sind 1,5 bis 2,5 cm lang, 1 bis 1,2 mm breit an Kurztrieben zu 10 bis 30 gebüschelt, an Langtrieben vereinzelt wachsend, steif und spitz, bläulich-grün, etwa gleich lang.
Die Atlas-Zeder ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die Blühfähigkeit der Atlas-Zeder beginnt mit 25 bis 30 Jahren. Die Zapfen wachsen aufrecht an Kurztrieben. Männliche Zapfen sind blassgelb, zylindrisch, 3 bis 5 cm lang. Weibliche Zapfen sind unscheinbar, grün bis rötlich, 1 cm lang, eiförmig. Die Samenschuppen sind etwa 3,5 cm breit.
tonnenförmig, 5 – 7 cm lang, von grün nach braun verfärbend, Im Herbst erscheinen die stehenden Zapfen. Junge Zapfen sind grün, verfärben sich jedoch später violettbraun bis braun.
Bei Reife weisen die Zapfen eine Länge von 5 bis 7,5 cm und einen Durchmesser von bis zu 4 cm auf; sie sind tonnenförmig, mit flacher oder eingedellter Spitze. Im ersten Jahr sind sie hellgrün, im zweiten hellbraun, aufrechtstehend. Nach der Reife (Reifezeit 2 bis 3 Jahre) zerfällt der Zapfen am Baum, wobei die verholzte Spindel stehen bleibt. Die Samen sind 1 bis 1,2 cm lang, mit 1,2 bis 1,5 cm langem Flügel; sie keimen leicht.
Wahrscheinlich wurde das Holz der Atlas-Zedern bereits in der phönizisch-römischen Antike genutzt. Im Mittelalter fertigte man aus dem Stammholz Balken für die Decken und Türen von Sakral- und Repräsentationsbauten (Moscheen, Medersen, Mausoleen und Paläste); die hölzernen Dekorpaneele der merinidischen Medersen sind ebenfalls aus dem Holz der Atlas-Zeder geschnitzt. Einige der ca. 800 Jahre alten Hölzer sind noch original erhalten, andere wurden ausgetauscht
Zedernholz bzw. Zedernöl verströmt einen angenehm herben Duft, der dem von Sandelholz nicht unähnlich ist. Zedernöl war wohl schon im Altertum beliebt und wird heute von Parfumherstellern in aller Welt sehr geschätzt.
Geschichte und Bedeutung
Mitte des 19. Jahrhunderts vorwiegend im milden Klima Südeuropas als Zierbaum angepflanzt. Die Atlas-Zeder gedeiht aber auch in den geschützten Lagen Mitteleuropas (Bodensee, Rheinland, Rügen). Die Atlas-Zeder wird hierzulande vorwiegend als Blauform (Cedrus atlantica ‚Glauca‘) angepflanzt. Erste forstliche Anbauten stammen aus dem Jahr 1862 in Südfrankreich am Mont Ventoux.