Cedrus libani „Pendula“
Hängende Libanon-Zeder
Familie: Kieferngewächse (pinaceae)
Am Ende des Koniferenparks wurde 2016 eine Libanaonzeder und zwar ihre hängende Variante „Cedrus libani Pendula“ gesetzt. Es ist für die nächsten Jahre geplant, sie mit gärtnerischen Maßnahmen, zB. Schnitt und Gerüst, zu einem Torbogen als Ausgang des Koniferenparks zu formen.
Steckbrief
Östliche Mittelmeerküste, Klein- und Westasien; von den vormals riesigen Beständen im Libanongebirge und im Taurus sind heute nur mehr kleine Reste in der Türkei erhalten. Sollen über 2000 Jahre alt sein!
Höhenlagen von 600 bis 2.100 m. Wegen ihrer Herkunft aus schneereichen Hochgebirgslagen, kommt sie gut mit dem europäischen Klima zurecht.
Wuchshöhen der ursprünglichen Mutterpflanze von 30 bis 50 m
breitkronig, im Alter an der Spitze abgeflacht, massive ausladende Äste, wuchtige breite Stämme, bis 12m Umfang bei sehr alten Exemplaren.
Junge Zweige noch graugrün bis graubraun, werden jedoch im zweiten Jahr grau.
in Büscheln von 20 – 40, Länge 2 – 2,5 cm, spitz, dunkelgrün. Bei der Varietät „Glauca“ bläulich.
Unscheinbare, grünliche Blüten werden windbestäubt.
Im Herbst erscheinen stehende, tonnenförmige Zapfen. Sie brauchen nach der Bestäubung im September bis Oktober gut zwölf Monate bis zur Reife. Im November reif und harzig, zerfallen in den Wintermonaten stehend an den Zweigen, um die Samen freizugeben. Zapfen sind größer als die der Atlaszeder.
Gelblich- bis rötlichbraune Kernholz, Splintholz blassgelb bis blassrot. Keine normalen Harzkanäle, dennoch duftet frisch geschnittenes Kernholz sehr aromatisch.
Geschichte und Bedeutung
Die Libanonzeder galt schon seit biblischen Zeiten als einer wichtigsten Bäume der Völker Kleinasiens. Man verehrte sie als heilige Bäume, als Sitz der Götter. Zedernhaine waren geweihte Orte und geschützt. Die Zeder wird im Alten Testament mehrfach erwähnt und König Salomo kaufte sie für den Bau des Jerusalemer Tempels. Die Libanon-Zeder ist auf der Flagge und dem Wappen des Libanon als Wappenbaum zu sehen.
Da sowohl die alten Ägypter als auch die Phönizier das Holz der Libanon-Zeder für den Schiffsbau schätzten, begann bereits in phönizischer Zeit der Raubbau, sodass sich heute nur noch wenige alte Zedern in den Bergen des Libanon finden lassen. Die letzten dichtesten Waldgebiete liegen innerhalb des Nationalparks Chouf Cedar Reserve (http://shoufcedar.org/).
Ende 17. Jahrhundert wurde die Libanonzeder in England eingeführt und seither vermehrt in Parks in Europa gepflanzt. Es existieren wunderbare riesige alte Zedern vor allem in englischen Gärten.
Aus der Baumapotheke
Bevor das türkische Forstschutzgesetz von 1935 in Kraft trat, wurde aus Zedernholz Kienöl, umgangssprachlich Terpentin, gewonnen. Es fand Verwendung in der Volksmedizin als Mittel gegen Hautkrankheiten und als Mittel zur Wundbehandlung. Das aus dem Kernholz gewonnene ätherische Öl wird als Zedernöl verkauft. Wegen des herb, aromatischen Duftes ist Zedernöl bekannt als wirksames Mittel gegen Motten in Kleiderschränken. Einige Tropfen auf ein Taschentuch, das in den Schrank gelegt wird, genügen. Früher wurden Kleiderschränke direkt aus Zedernholz, wo es vorhanden war, gemacht.
Anwendungsmöglichkeiten für ätherisches Zedernöl sind als Badezusatz bei Abwehrschwäche, zur Einreibung und Massage bei Cellulite und Schwellungen, für Kompressen bei Hauterkrankungen und in der Duftlampe soll der Duft die Seratoninausschüttung fördern und Mut bei Veränderungen machen.
Achtung: Achten Sie immer auf die botanische Bezeichnung, um echtes ätherisches Zedernöl zu bekommen! Sogenannte „Zedernölprodukte“ aus Wachholder- und Thujagewächsen, die ähnlich im Duft sind, können allergische Reaktionen auslösen und das Nervengift Thujon enthalten!
Schon gewusst?
Die größte und älteste Zeder Deutschlands (gepflanzt ca. 1720, Stammumfang 5,20 Meter) steht in Weinheim.
(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Weinheim#Parks).
In der unversehrten Grabkammer des ägyptischen Pharaos Tut-Ench-Amun (1335 v. Chr.) fand man wundervolle Thronsessel und Truhen, die aus Zedernholz gearbeitet wurden.
Die Ägypter verwendeten das ätherische Öl der Atlas-Zeder beim Einbalsamieren der Mumien. Und daher bewahrte man z. B. kostbare Dinge, besonders Bücher, in Kästchen aus Zedernholz auf oder bestrich diese mit Zedernöl, um sie vor Wurmfrass zu schützen
(Quelle: http://www.materialarchiv.ch/detail/574/Zeder#/detail/574/zeder).