Araucaria araucana
Chilenische Araukarie oder Chiletanne
Familie: Araukariengewächse (Araucariaceae)
Da die Chilenische Araukarie absolut keinen Schnitt erträgt und es daher wichtig ist, dass sie von Anfang an genügend Platz zur Entwicklung hat, steht seit Herbst 2017 eine Araukarie auf der großen Wiese zu Beginn des Koniferenparks, zusammen mit einem Mammutbaum, auch ein urweltliches Wesen, das in der kommenden Generation genau wie sie noch viel Platz beanspruchen wird.
Steckbrief
Die Arten der Gattung Araucaria sind meist in den Tropen beheimatet wie im Nordosten Australiens, auf Neuguinea und Inseln Ozeaniens. Einige Arten sind in Chile und Argentinien, genauer in Süd-Chile und Patagonien, einheimisch wie zum Beispiel die bei uns bekannte und recht gut winterharte Araucaria araucana, auch Chilenische Schmucktanne oder Chiletanne genannt. Die wissenschaftliche Bezeichnung ist vom Namen der südchilenischen Provinz Arauco abgeleitet. Die Araukarie ist immergrün und wächst im gemäßigten Klima in Höhenlagen von 600 bis 1.700 und bei Extremtemperaturen von −20 °C und +30 °C. In Europa ist die Araukarie nur in den milderen Gegenden Nordwesteuropas winterhart und erreicht dort Wuchshöhen von bis zu 30 bis 50 Meter.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Chilenische_Araukarie
Ein süd- bis westorientierter Standort mit möglichst wenig Morgen-, Vormittag- und Wintersonne wäre optimal, ein durchlässiger, humoser und gleichmäßig feuchter Boden mit geringem Kalkgehalt und eine halbschattige, eher luftfeuchte Situation.
In seiner Heimat bei optimalem Klima wird der Nadelbaum 30-50 m hoch und kann mehrere hundert Jahre alt werden, ja es wurden sogar Exemplare von 1000 bis 2000 Jahren gefunden. Bei uns erreicht eine Chiletanne maximal 10 m Höhe.
Bizarre, für unsere Breiten sehr ungewöhnliche Gestalt: kandelaberartig! Ein immergrüner, im Alter sehr langsamwüchsiger Nadelbaum mit geradem Stamm, an dem die Äste quirlförmig und waagrecht in einzelnen Etagen wachsen und insgesamt eine kegelförmige Krone bilden. Alte Bäume bekommen eine ausgeprägte Schirmform, ähnlich der Pinie.
10-14 cm dick mit dunkelgrauer Borke bietet sie Schutz in der Heimat der Araukarien vor Feuer und Hitze der heißen Asche nach Vulkanausbrüchen.
Es kommen sowohl einhäusige Bäume vor, bei welchen männliche und weibliche Zapfen auf ein und derselben Pflanze wachsen, als auch zweihäusige, wo sie dies eben nur auf getrennten Bäumen tun. Grundsätzlich setzt die Fruchtbarkeit der Araukarie erst nach 15 Jahren ein. Die männlichen, eiförmigen Blütenzapfen, ungewöhnlich groß, 8-12 cm lang und 4-5 cm breit, stehen aufrecht am Ende kurzer Zweige. Die kugelig-runden, weiblichen Blütenzapfen mit einem Durchmesser von cirka 15 cm entstehen an den Ast-Enden der weiblichen Bäume reifen erst im zweiten Jahr, brechen noch am Baum auf und geben ca. 200 rötlich-braune, 4-5 cm lange und 2-3 cm breite, nahrhafte Samen frei.
siehe Blüte
Ockergelbes Kernholz und farbig sehr ähnliches Splintholz, hat günstige mechanische Eigenschaften, wird daher für Haus-, Boots- und Brückenbau verwendet und ist leicht zu bearbeiten.
Geschichte und Bedeutung
Fossile Funde verwandter Arten der heutigen Araukarien datieren bis zu einem Alter von 90 Millionen Jahren (Gattung Wollemia), womit die Familie der Araukariengewächse eine der ältesten Baumfamilien der Welt ist. Die Chilenische Araukarie wurde in Europa durch den Biologen und Mediziner Archibald Menzies etwa im Jahr 1795 bekannt gemacht.
Die Zahl der Araukarien ist in den letzten 100 Jahren in ihrem Heimatgebiet ständig zurückgegangen. Große Flächen wurden abgeholzt, da die Pflanzen durch ihre Festigkeit außergewöhnlich gutes Bauholz liefern und aufgrund ihrer schönen Maserung auch gerne als Furnierholz verwendet werden. Dank der Unzugänglichkeit ihrer Standorte in höheren Lagen von 1700 bis 1900 m.ü.M. ist ein ansehnlicher Teil der Wälder bis heute von der Abholzung verschont geblieben. Dort ist ihr Vorkommen auch noch am häufigsten. Das heutige Areal ist ein Reliktareal; es entspricht dem Urkontinent Gondwana.
Die einheimischen Indiostämme, insbesondere der Mapuchestamm der Pehuenchen, dessen Bezeichnung sich vom Namen des Baumes herleitet, haben durch Ernte und Lagerung dieser piñones als ihrem praktisch alleinigen Nahrungsmittel die Winter in den Bergen überlebt.
Bedürftige Familien in Südchile bekommen im Zuge der staatlichen Unterstützung ein Stück Land mit Araukarien zugewiesen und können von der Ernte selbst leben und die überschüssigen Kerne verkaufen.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Chilenische_Araukarie
Weiterführende Links
Quelle weiblicher Fruchtzapfen mit Samen: http://www.wikiwand.com/de/Brasilianische_Araukarie
Quelle Zweig mit männlichen Fruchtzapfen
Von Kurt Stüber [1] – caliban.mpiz-koeln.mpg.de/mavica/index.html part of www.biolib.de, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6145