Acer campestre
Feld-Ahorn
Familie: Seifenbaumgewächse (Sapindaceae)
Am Eingang zum Koniferenpark breitet ein alter Feldahorn seine Krone zur Begrüßung aus. Er stammt noch aus der Anfangszeit der Pflanzung und dürfte an die 50 Jahre alt sein.
Steckbrief
Der Feld-Ahorn wächst langsam und bleibt im Vergleich zu seinen Verwandten, dem Spitz-Ahorn und dem Berg-Ahorn unscheinbar, ist oft nur strauchförmig und knorrig und ist in geschlossenen Waldverbänden selten zu finden. Eher findet man ihn in Hecken und als Straßen-oder Parkbaum. Von den weltweit mehr als 120 Ahornarten hat Acer campestre das größte Verbreitungsgebiet. Sein natürliches Areal reicht vom kaspischen Meer bis nach Algerien und umfasst den Grossteil von Europa mit Ausnahme von Skandinavien. In Mitteleuropa ist er von der Ebene bis ins Hügelland weit verbreitet, selten im Gebirge. In den Nordalpen erreicht er die 800-Metergrenze.
Der Feldahorn bevorzugt nährstoffreiche, feuchte bis wechseltrockene, warme und kalkhaltige Standorte.
15–20 m
Der Feldahorn wächst meistens als sommergrüner Strauch und ist nur unter günstigen Bedingungen als Baum in maximaler Höhe zu finden.
Hellbraune, netzartig aufgerissene, korkige Rinde.
Die Zweige unterscheiden sich von den übrigen Ahornarten, da sie häufig kantig wachsen und auffällige braune Korkleisten, ähnlich einer Korkeiche, zeigen.
Mit dem Laubaustrieb oder knapp danach wachsen die unscheinbaren, grüngelben Blüten in aufwärtsgerichteten rispigen und traubigen Blütenständen. Der Feldahorn ist einhäusig (monözisch), so kommen auf einer Pflanze männliche und weibliche Blüten vor. Die Blüten stehen in aufrechten rispigen oder traubigen Blütenständen zusammen.
Im August oder September sind die Spaltfrüchte mit zwei flachen, filzigen Nüsschen und zwei fast waagrecht abstehenden Flügeln reif.
Geschichte und Bedeutung
Heute ist die waldbauliche Bedeutung des Feldahorns gering. Als Brennholz noch gefragter war, spielte diese Baumart dank ihrer guten Fähigkeit Stockausschläge zu bilden, im Nieder- und Mittelwaldbetrieb eine Rolle.
Die ökologische Bedeutung des Feldahorns ist jedoch vielseitig, da er mit seinem leicht abbaubaren Laub die Humusbildung fördert und zusätzlich gibt der Feld-Ahorn durch den oft strauchigen Wuchs Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und Vögeln hochwertigen Lebensraum. Der Feldahorn ist ein gutes Beispiel eines Baumes, bei dem der deutsche Name auf verschiedene Verwendungen und Nutzungsarten hinweist. Es gibt verschiedene Namensdeutungen für den „Maßholder“, wie der Feldahorn auch genannt wird.
Der althochdeutsche Name „mazzaltra“ leitet sich ab vom germanischen „mat“, was Speise bedeutet. Der Maßholder war früher vor allem ein Speisebaum für Mensch und Tier. In der Nähe von Gehöften pflanzte man ihn auf Weiden als Laubfutterbaum. Diese Bäume wurden geschneitelt (bedeutet den Rückschnitt von Trieben und Blättern als Tierfutter) und das Laub an Pferde, Schafe und Ziegen verfüttert. Die Verwendung der abgeschnittenen Triebe bzw. Blätter als Futter erfolgt seit dem Neolithikum. In vielen Alpentälern kursierte noch im 19. Jahrhundert der Spruch „Einem Tier das Maß geben“.
Eine andere Namensdeutung von Maßholder bezieht sich auf das speziell gemaserte Holz. Das schwere, harte und rötlichbraune Holz fand zur Herstellung von kleineren Gegenständen bei Drechslern Verwendung. Begehrt waren auch kunstvoll geschnitzte Pfeifenköpfe.
Aus der Baumapotheke
In der pflanzlichen Medizin verwendet man die Rinde als Aufguss äußerlich gegen gerötete Haut. Als Tee eingenommen soll sie adstringierend auf den Magen-Darm-Trakt wirken.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Feldahorn
Schon gewusst?
Im Vergleich mit andere Ahornarten:
Spitzahorn: Der Spitzahorn hat deutlich größer Blätter mit einem spitz gezähnten Blattrand. Die Flügel der Frucht stehen im stumpfen Winkel zueinander.
Bergahorn: Der Bergahorn hat größere und deutlich spitzere Blätter. Der Blattstiel hat keinen Milchsaft. Die Flügel der Frucht stehen im spitzen Winkel zueinander.
Französischer Ahorn: (Acer monspessulanum) Er hat zwar ähnlich kleine und Ledrige Blätter und auch die gleiche eher zierliche Wuchsform als Kleinbaum, aber seine Blätter sind im Gegensatz zu den fünflappigen des Feldahorns nur dreilappig.
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