Abies lasiocarpa
Kork-Tanne oder Felsengebirgs-Tanne
Familie: Kieferngewächse (Pinaceae)
Am hangseitigen Wegrand im Koniferenpark steht, zwischen dem gelbholzigen Hartriegel und der Säulenhainbuche, eine schlanke Abies lasiocarpa, Korktanne oder auch Felsengebirgs-Tanne. Sie ist die kleinste der amerikanischen Tannenarten und wächst sehr langsam. Sie stünde vermutlich lieber steiniger und heller, und ohne Konkurrenz durch große Laubbäume, aber sie hält sich noch wacker.
Steckbrief
Die Kork-Tanne ist im Nordamerikanischen Nordwesten beheimatet und wächst dort von Arizona nordwärts bis zur Baumgrenze Südalaskas. Wegen dieser Ursprungsregionen und den Gebirgsregionen der Rocky Mountains ist diese Tannenart bei uns absolut winterhart und toleriert auch Spätfröste.
Trotz ihrer Vorliebe für besonders karge Böden stellt sie keine besonderen Ansprüche an den Boden und kann auch auf feuchteren oder lehmigen Böden, ausgenommen Staunässe, sehr gut gedeihen.
Die Kork-Tanne wächst sehr langsam. In ihren Ursprungsgebieten erreicht die Kork-Tanne Wuchshöhen von ca. 50 Metern, in unseren Breiten werden selten Wuchshöhen von über 30 Metern erreicht werden.
Grundsätzlich bildet die Kork-Tanne eine regelmäßig kegelförmige Krone. Wegen der Anpassung an unterschiedliche Standortbedingungen der natürlichen Vorkommen, können fünf Wuchsformen unterschieden werden,
von schmalem kegelförmigem, aufrechtem Wuchs mit kurzen, steifen Ästen bis zu zwergförmigem Wuchs in bodennahen Matten ähnlich der Latschenkiefer (genauere Informationen dazu siehe
https://de.wikipedia.org/wiki/Felsengebirgs-Tanne).
Die Rinde junger Bäume ist grau und glatt und weist Harzblasen auf. An alten Bäumen ist die Rinde rau und tief gefurcht oder schuppig (wie bei den Exemplaren im Arboretum).
Die flachen, an der Oberseite eingekerbten und glänzendgrünen Nadeln sind 1 bis 3 cm lang, stumpf und stehen spiralig um den Zweig, teilweise so dicht gedrängt, dass sie übereinander stehen. An der Unterseite haben die Nadeln zwei bläulich-weiße Spaltöffnungsstreifen, daher der blaugrau- silbrige Eindruck der Nadeln am Baum. Die Nadeln verbreiten einen „wilden“ Duft, wenn man sie zerreibt.
Nach einer unscheinbaren purpurfarbenen Blüte bilden sich die, auf den Zweigen stehenden, Zapfen. Ab dem Herbst weckt Abies lasiocarpa mit ihren länglichen braunen Zapfen die Vorfreude auf Advent und weiße Weihnachten, jedoch werden sie erst bei alten Exemplaren gebildet.
Die männlichen Zapfen stehen dicht gehäuft im unteren Teil der Baumkrone auf der Unterseite von einjährigen Zweigen und sind zur Reife purpurfarben bis purpurn-grünlich. Die weiblichen Zapfen stehen einzeln oder in kleineren Gruppen im oberen Teil der Baumkrone. Sie sind zylindrisch geformt mit abgerundeter Spitze, 6 -12 cm lang und 2 – 4 cm breit und dunkel purpurn.
Die Zapfen stehen (wie bei allen Tannen) aufrecht am Zweig. Zur Reife im frühen Herbst werden sie braun und die Samen werden freigegeben, indem die Schuppen von der Spindel abfallen. Die Samen sind braun, 6 – 7 mm lang, 2 – 3 mm dick und tragen einen hellbraunen, etwa 1cm langen Flügel.
Das Holz von Abies lasiocarpa ist von geringer Dichte, weich, geruchlos, leicht bearbeitbar und wird zur Papierherstellung oder als Bauholz verwendet. Wobei das Holz nicht witterungsbeständig ist.
Geschichte und Bedeutung
Die Kork-Tanne ist als Solitärbaum mit ihren graublauen Nadeln ein ansprechender Blickfang in jedem Garten. In großen Gärten oder Parks eignet sie sich hervorragend zur Gruppenpflanzung. Zusammen mit anderen Nadelgewächsen verwandelt sie ihre Umgebung in ein zauberhaftes Wäldchen.
Weiterführende Links
Quelle Abies lasiocarpa zerfallende Zapfen
Von Walter Siegmund (talk) – Eigenes Werk, CC BY 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3100477