Morus nigra
Schwarze Maulbeere
Familie: Maulbeerengewächse (Moraceae)
Im Wildobstgarten findet sich neben dem Weißen Maulbeerbaum auch ein Exemplar des Schwarzen. Zum Verkosten und Vergleichen ihrer Früchte und um dieses interessante Obstgehölz den Besuchern näher zu bringen.
Steckbrief
Die Schwarze Maulbeere stammt im Gegensatz zur Weißen nicht aus China sondern aus dem gebirgigen Teil Zentralasiens. Sie ist etwa ab dem 15. Jahrhundert in Südeuropa in Kultur gekommen. Dort und in den USA ist sie mittlerweile gut eingebürgert. In Mitteleuropa findet man sie seltener als die Weiße Maulbeere, weil sie nur in den wärmsten Lagen gut wächst.
Morus nigra ist noch trockenresistenter als die Weiße Maulbeere, daher gedeiht der Baum auf trockendsten und kargsten Böden. Das wichtigste gegen die Frostempfindlichkeit ist ein warmer und sonniger Standort ohne Staunässe und mit gutem Schutz vor Wind.
von 5 bis 15 Metern mit rundlicher, dicht verzweigter Krone. Wird nicht so hoch wie Morus alba.
Morus nigra wächst als Baum oder aufrechter Großstrauch mit rundlicher, dicht verzweigter Krone, malerisch unregelmäßig.
dunkel orange mit vielen Rissen, die an ihren Seiten auffasern.
Die Rinde der dicken Zweige anfangs hellgrün, später braun bis purpurgrau und etwas behaart, wachsen knorrig und gebogen.
hellgrün bis gelblich, unscheinbar, männliche Kätzchen 2-2,5 cm, weibliche 1-1,5 cm lang. Blütezeit Mai bis Juni.
Große fast schwarze, saftreiche, wohlschmeckende Sammelnussfrüchte wie Brombeere, 6 bis 8 Wochen lang reifen 2 cm lange Früchte, anfangs weiß, später orangefarben über scharlachrot bis zu einem purpurnen Schwarz. Erntezeit ab August. Leider sind diese saftigen Leckerbissen überhaupt nicht haltbar, man muß sie also frisch essen oder sofort verarbeiten.
Das Holz wird als hart, dauerhaft und gut polierfähig hochgeschätzt. Es dient im Mittelmeergebiet zur Herstellung von Schnaps- und Weinfässern, sowie in der Türkei und im persischen Sprachraum zur Herstellung von hochwertigen Musikinstrumenten. Das Holz ist absolut fäuleresistent und dauerhaft. Die Maserung ist besonders schön: unregelmäßig, die Jahresringe gut erkennbar und das Kernholz von schöner, rotbrauner Farbe.
Geschichte und Bedeutung
Der Schwarze Maulbeerbaum ist eine uralte Kulturpflanze, bei den Griechen ein Symbol der Klugheit und dem Gott Pan geweiht. Aus den süßen, schmackhaften Früchten wurde früher Maulbeerwein hergestellt und der farbintensive Fruchtsaft diente dazu, dem Rotwein eine „schönere Farbe“ zu geben.
Früchte werden entweder roh gegessen oder zu Marmelade, Gelee oder Maulbeerwein verarbeitet. In Afghanistan verwendet man die süßen, getrockneten Früchte wie Rosinen.
Aus der Baumapotheke
Quelle: Rubrik Sonstiges https://de.wikipedia.org/wiki/Maulbeeren
In China wurden schon im legendären Shennong ben cao jing Zubereitungen aus Bestandteilen des Maulbeerbaumes (sāng 桑) zur Behandlung von Entzündungen aber auch zur allgemeinen Kräftigung empfohlen. Bis heute wird die Anwendung der Blätter (gegen Husten, Schwindel und Augenrötung), der Rinde (gegen Asthma bronchiale und gegen Wasseransammlungen), der kleinen Äste (gegen Schmerz im Schultergelenk) und der Früchte (gegen „Xue-Leere“-Erschöpfung) empfohlen.
Schon gewusst?
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarze_Maulbeere
Die größte dokumentierte Ansammlung von Schwarzen Maulbeeren in Mitteleuropa (ca. 470 Bäume) ist im Weingarten von Pukanec in der Slowakei zu finden.
Quelle: Rubrik Sonstiges https://de.wikipedia.org/wiki/Maulbeeren
Maulbeerbäume werden in Ovids Metamorphosen einmal erwähnt: In Pyramus und Thisbe wird erzählt, dass die Farbe der Maulbeeren ursprünglich weiß war und das Blut, das Pyramus vergoss, in die Wurzeln des Baumes einzog und die Maulbeeren purpurn färbte.
Seit 1024 steht in der Benediktinerabtei Brauweiler der tausendjährige Maulbeerbaum, zu dessen Füßen der Legende nach die Tochter Kaiser Ottos II., Mathilde, die Klostergründung beschlossen haben soll.
Weiterführende Links
Quelle Foto Früchte unreif und reif
https://www.gartenlexikon.de/pflanzen/maulbeerbaum.html