Ostrya carpinifolia
Europäische Hopfenbuche
Familie: Birkengewächse (Betulaceae)
2017 wurde neben die mächtige Blutbuche aus dem Altbestand am Beginn des oberen Arboretums ein Exemplar der Europäischen Hopfenbuche zum Vergleich gepflanzt. Neben der Hainbuche auch eine Buche, die keine Buche ist, sondern botanisch gesehen zu den Birkengewächsen gehört. Die Europäische Hopfenbuche ist ein sommergrüner Laubbaum, der trotz Raschwüchsigkeit älter als 100 Jahre wird.
Steckbrief
Süd- und Südosteuropa, Kleinasien, Kaukasus, Hauptverbreitung im östlichen Mittelmeergebiet, in den Südalpen bis 1300 m hoch ansteigend.
Sommerwarmes, wintermildes und niederschlagsreiches Klima mit einer mittleren Jahrestemperatur von 12,5 bis 15,5 °C, bevorzugt auf felsigen, kalkreichen (aber auch auf Silikat) Unterhanglagen.
meist bis 15 m, selten 20 m
am jungen Baum glatt und grau bis graubraun, später tiefbraun und rissig und löst sich in eckigen Platten ab. Unter den abfallenden Platten häufig orangebraune Flecken.
Männliche Blütenstände bereits im Herbst des Vorjahres als geschlossene Kätzchen. Zur Blütezeit im April/Mai die Kätzchen 6-8 cm lang und 4-6 mm breit. Weibliche Kätzchen 4-6 cm lang, stehen bis zur Blüte senkrecht, danach hängen sie, Bestäubung durch den Wind.
schwer, zäh und hart, bei Trocknung Rissbildung, da hohe Schwindung. Stammzentrum ist kernähnlich, hell- bis dunkelbraun, vom Splint sehr undeutlich abgegrenzt. Die Amerikanische Hopfenbuche wird wegen der Härte ihres Holzes auch „Eisenholz“ genannt.
Geschichte und Bedeutung
Der deutsche Name Hopfenbuche deutet im ersten Teil auf die Blütenstände hin, die denen des Hopfens ähnlich sehen, im zweiten Teil auf das allgemeine Erscheinungsbild, da dieses besonders der Hainbuche recht ähnlich ist.
Das Areal der Europäischen Hopfenbuche umfasst weite Teile des Mittelmeergebiets und die submediterrane Zone der Alpen. Es reicht von der Provence nach Osten über die südlichen Alpen weiter über Kroatien und Serbien bis Bulgarien. Im Süden reicht das Areal von Korsika über Sardinien, Italien, Sizilien nach Griechenland (ohne Kreta). Im Osten umfasst das Areal Kleinasien bis zum Taurus, dem Kaukasus und dem Libanon.
In Mitteleuropa ist die Hopfenbuche am Südrand der Alpen und einzeln in den Zentralalpen vertreten. Sie dürfte in der nacheiszeitlichen Wärmeperiode hierher eingewandert sein. Sie kommt vereinzelt in der Mittel- und Südsteiermark vor, in den Tälern Südkärntens, weiters in Südtirol, im Krainer Karst, bei Triest und in Istrien, sowie vereinzelt im Tessin und in den südalpinen Tälern Graubündens.
Schon gewusst?
Der Gattungsname Ostrya bezeichnete schon im Altgriechischen (ostrya) wie im Lateinischen (ostrya) die Hopfenbuche. Das Wort ist dem griechischen Wort für die Rotbuche, oxys, ähnlich. Beide Bezeichnungen werden auf óstreon = Auster zurückgeführt, da das Holz wie die Austernschalen sehr hart ist.
Das Holz ist sehr hart und lässt sich gut drechseln, fräsen und bohren. Es hat einen überaus hohen Abnutzungswiderstand, daher wird es für Möbel (besonders Stühle), Teile von Musikinstrumenten, Spulen, Walzen, Hämmer, Winkel, Spindeln und Kugeln verwendet. Früher stellte man daraus hölzerne Zahnräder her (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ische_Hopfenbuche).