Abies concolor
Kolorado-Tanne
Familie: Kieferngewächse (Pinacaee)
Zu einer Gruppe Coloradotannen aus dem Altbestand, ca. 50 Jahre alt, wurde 2017 ein Jungbaum gesetzt, um einen kleinen Waldplatz kreisförmig zu umschließen.
Steckbrief
Südwesten USA, Rocky Mountains
Da sie in ihrer Heimat in Höhen bis zu 3000m wächst, toleriert sie bei uns kalte Winter, aber auch Trockenheit und Stadtklima.
über 50 Meter
Alleinstehende Bäume sind bis zum Boden beastet. Der Baum hat als Sämling eine Pfahlwurzel, später ein weitverzweigtes Wurzelsystem.
Die Borke ist hellgrau und wird zur Basis hin furchig und korkig.
auffallend lang, bis zu 6 cm , sensenartig gekrümmt, eher unregelmäßig angeordnet und blaugrün bereift. Die zerriebenen Nadeln riechen zitronig.
etwa 1,6 Zentimeter lange, rot oder rosafarbene männliche Blütenzapfen. Diese befinden sich im mittleren und unteren Kronenbereich. Die weiblichen Blütenzapfen sind im oberen Drittel. Sie stehen aufrecht, sind teils gelbgrün, teils rot und etwa 3,5 Zentimeter lang. Die Blütezeit erstreckt sich je nach Region von Mai bis Juli.
Im September und im Oktober sind die Samen reif, die hellbraunen Zapfen sind dann 7-13 cm groß und die geflügelten Samen fallen mit den Zapfenschuppen zu Boden.
leicht und weich, außerdem recht grobfaserig und wenig dauerhaft. Die Holzfarbe variiert zwischen weißlich und hellbraun.
Geschichte und Bedeutung
Die Coloradotanne kam erst spät nach Europa. Aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit, ihres schnellen Wuchses und ihrer imposanten Gestalt gewann sie schnell an Bedeutung und ist heute einer der meist gepflanzten Nadelbäume in Garten und Landschaftsarchitektur.
Sie stellt wenig Ansprüche an Boden und Klima, übersteht Temperaturen von -30 bis +30 Grad und ist unter den Tannenarten die unempfindlichste gegenüber Trockenheit.
Die höchste bekannte Coloradotanne misst 58,5 Meter und hat einen Stammdurchmesser von 271 Zentimeter.
Die Coloradotanne ist als Nutzholz nicht sehr geeignet und daher zur Herstellung von Kisten, für Sperrholz oder die Papierindustrie verwendet.
Sie ist allerdings der Weihnachtsbaum Amerikas, vor allem in Kalifornien und wird dort in Christbaumplantagen angebaut. Inzwischen auch bei uns.
Die Kolorado-Tanne liefert jedoch etwas Besonderes: den Kanadabalsam.
Kanadabalsam bildet sich in Harzbeulen, die in den Sommermonaten unter der Rinde und dickeren Ästen der Bäume entstehen. Diese werden angestochen und abgezapft.
Aus der Baumapotheke
Kanadische Indianerstämme behandeln mit Kanadabalsam Blutergüsse, Verbrennungen und Wunden, Erkältungen und sogar Knochenbrüche. In Kanada volkstümlich verwendet bei Husten und Verletzungen. In früherer Zeit wurde der Balsam in Pillen verarbeitet bei Bronchial- und Urethral-erkrankungen eingesetzt.
(Quelle: http://www.chemikalienlexikon.de/aroinfo/kanadab.htm)
Schon gewusst?
Gereinigter und gefilterter Kanadabalsam wurde aufgrund seiner glasklaren optischen Qualität in der Optik verwendet. Die Kratzer in Glasscheiben, z.B. auch einem Glastisch, früher oft auch in Brillen, konnte man damit fast unsichtbar reparieren: Balsam in den Riss laufen und aushärten lassen. Anschließend die Fläche mit Glaspolitur vorsichtig polieren.
In der Parfümerie wird Kanadabalsam bisweilen als Fixativ für Kompositionen, die einen frischen, kiefern-oder fichtennadelartigen Geruch haben. Er ist besonders geeignet für Seifenparfums, die einen hohen Prozentsatz an Zitrusölen enthalten und sehr gut in Cologne- und Verbenakompositionen.
Als Edelterpentin, mit Eigenschaften, die dem Venezianer Terpentin ähnlich sind, ist es in der Ölmalerei bei der Herstellung von Malfarben von Bedeutung.
Kanadabalsam wird auch als Einschlussharz in der Mikroskopie verwendet.