Carpinus betulus „Fastigiata“
Säulen-Hain-Buche oder Säulen-Weiss-Buche
Familie: Birkengewächse (Betulaceae)
Aus zwei Gründen ein besonderer Baum schon zu Beginn des Koniferenparks!
Zum einen gehört die Hain-Buche zwar in dieselbe Ordnung der Buchenartigen wie ihre Schwester die heimische, aus unseren Buchenwäldern allen bekannte, Rot-Buche, aber die Familie der Hain-Buche steckt im Namen: Betulaceae- Birkengewächse! Und zum zweiten zeigt uns der Baum seine Altersform, indem er zwar „Fastigiata“-säulenförmig sein sollte, nach den fast fünf Jahrzehnten jedoch seine Form stark verändert hat.
Steckbrief
In Ablagerungen des Quartär, also vor 2,5 Millionen Jahren, lässt sich die Hain-Buche bereits nachweisen, hatte ihre eiszeitliche Heimat in Südeuropa und dem Kaukasus und war vor 5000 Jahren bereits weit in Mitteleuropa verbreitet. Als Ausdehnungsgrenze kommt sie in den Steppenregionen der Südukraine, in Südostrumänien, Nordostbulgarien und der Krim nicht mehr vor. Ebenso nicht südlich der Pyrenäen, auf Korsika, Sardinien und Sizilien.
Frosthart bis minus 30 Grad, hitzeverträglich, am besten Halbschatten, kommt aber auch mit sehr unterschiedlichen Bedingungen und Bodenverhältnissen gut zurecht. Staunässe allerdings macht der Hain-Buche zu schaffen. Optimal wäre ein tiefgründiger, humusreicher und lehmiger Boden, mäßig trocken bis feucht mit leicht saurem bis alkalischem pH-Wert.
Langsame bis mäßige Wuchsgeschwindigkeit und kann im Laufe ihres bis zu 150 Jahre alten Lebens eine Höhe von bis zu 20 m (in geschlossenen Baumbeständen können Stämme bis 10 m hoch sein) und eine Breite zwischen 6 und 8 m erreichen.
Der Stamm wächst oft krumm und ist recht kurz gehalten, die Äste verlaufen aufrecht bis schräg. Die Kronen sind dicht, weit ausladende Ästen der unteren Bereiche und senkrecht orientierte Äste der oberen Bereiche. Freistehende Bäume bilden mächtige, breit-ovale Kronen.
Die Rinde ist grau, dünn und glatt. Sie kann bei alten Bäumen in Längsrichtung aufreißen.
Junge Triebe glänzend braun bis grünlich braun und schwach behaart, später bräunlich-grau und kahl mit zahlreichen weißen, elliptischen Korkporen (siehe dazu https://de.wikipedia.org/wiki/Lentizelle).
Blütezeit April bis in den Mai hinein und die Blüten erscheinen kurz vor, oft auch mit dem frischen Blattaustrieb. Die Hain-Buche ist ein Windbestäuber. Sowohl männliche als auch weibliche Blüten auf einer Pflanze, die männlichen Blüten sind achselständig, erinnern an gelbliche Kätzchen, sind circa 4-7 cm lang und hängen schlaff an den Zweigen herunter. Die weiblichen, haarigen Blüten bilden vielblütige, gestielte, erst aufrechte dann hängende, anfangs grüne, später hellbraune, 2-4 cm lange Kätzchen, diese stehen endständig. Sie erscheinen erst mit dem Blattaustrieb.
Die Früchte sind geflügelt und hängen an verlängerten Ähren an den Zweigen, reifen zwischen August und September und circa einen Monat später lösen sich die Früchte dann von den Stielen ab und werden mit ihren Flügeln fortgetragen.
Die Nuss ist in ein dreilappiges, spießförmiges und flügelartig verwachsenes, 3-5 cm langes Vorblatt eingehüllt (Flügelfrucht). Es dient als Flügel bei der Windausbreitung während der Wintermonate. Die Flugbahn ist typisch schraubenartig (Schraubenflieger).
Das Holz ist gräulich-weiß ohne Farbunterschiede zwischen Splint- und Kernholz. Das Holz ist schwer und härter als das der Rot-Buche und der Eiche. Wegen der Holzfarbe auch der Name „Weiss-Buche“ im Gegensatz zur Holzfarbe der Rot-Buche.
Geschichte und Bedeutung
Die Hainbuche kann in vielen Bereichen gut zur Geltung kommen. So eignet sie sich zum Beispiel als Herzwurzler gut, um Hänge zu befestigen und aufgrund ihres gut verzweigten Wuchses, des dichten Laubwerks, der Veträglichkeit gegenüber verschmutzter Luft und wegen der Schnittverträglichkeit als Lärm,-Wind- und Sichtschutzgehölz dienen. Die wirtschaftliche Bedeutung der Hainbuche ist heute eher gering. Das Holz wird wegen seiner Dichte und Härte zur Herstellung von Parkett, für Werkzeughefte und zum Beispiel im Klavierbau für die Hämmer. Die frühere Nutzung war viel umfangreicher: Webstühle, Zahnräder, Schuhleisten, landwirtschaftliche Geräte und vieles mehr.
Aus der Baumapotheke
Als Heilpflanze wird die Hainbuche in der Bach-Blütentherapie (Hornbeam, englische Bezeichnung für die Hainbuche) gegen Übermüdung und Erschöpfung[9] und in der traditionellen Medizin nach Hildegard von Bingen gegen weiße Hautflecken (Vitiligo) eingesetzt. Im letztgenannten Fall werden die erwärmten Hainbuchenspäne auf die betroffenen Hautstellen gedrückt.
(Quelle des Textes: https://de.wikipedia.org/wiki/Hainbuche)
Schon gewusst?
Die Namen Hain-Buche wie auch Hage-Buche leiten sich vom althochdeutschen Haganbuoche ab, wobei hag Einzäunung, Hecke bedeutet und später zu Hain für einen kleinen Wald wird. Von Hagebuche kommt das Wort hanebüchen für derb, grob als Anlehnung an das harte und zähe Holz.